Die Behandlung
Ich hatte mich also entschieden. Von hier an ging ein straffer Terminplan los. Neben einer Untersuchung meines Gebisses ging es auch erstmal zum zuständigen Chirurgen. Dieser sollte zuallererst bestimmen, ob und wie eine Operation bei mir überhaupt sinnvoll
und machbar ist. Hier stellte sich dann schnell heraus, dass es zwar gut machbar ist, hierbei allerdings sowohl der Unter- als auch der Oberkiefer angepasst werden müssen. Würde man nur den Unterkiefer anpassen könnte der ansonsten zu
eng an der Speise- und Luftröhre liegen, was vielleicht zu Schnarchen oder Schlimmerem führen könnte – nein danke!
In diesem Zuge wurde mir dann auch die vermutliche Krankheitsdauer mitgeteilt. Die chirurgische Assistentin meinte, dass es theoretisch nach 3 Wochen wieder möglich sein sollte zu arbeiten. Längstens würde man 6 Wochen krankgeschrieben, nach diesen 6
Wochen sollten aber die meisten Schwellungen weg sein und man kann auch wieder einigermaßen normale Nahrung zu sich nehmen. Da war für mich auch in dem Moment schon klar: Ich werde auch die 6 Wochen zuhause bleiben.
Der Chirurg selbst hatte nicht nur schon jahrzehntelange Erfahrung, er war vor seiner Kieferchirurgischen Arbeit auch noch prämierter Schönheitschirurg. Dieser Fakt ist hier sehr angenehm, da man sich dabei wesentlicher sicherer sein kann, dass der Chirurg
beim Ergebnis auch das Aussehen mit beachtet.
Hier wurde ich ich nun auch über die (chirurgischen) Kosten aufgeklärt – und da kam dann schon der erste Schock, mit dem ich nicht wirklich rechnete. Um die Operation durchzuführen, müssen ein paar spezielle Untersuchungen und Röntgenaufnahmen gemacht
werden, die nicht von der Krankenkasse gezahlt werden. Hierbei musste bei mir der Hauptnerv in 3D lokalisiert werden – bezahlt wird von der Krankenkasse aber nur die 2D Aufnahme. Die genügt dem Chirurgen aber nicht, um 100% sicherzugehen,
dass der Nerv nicht verletzt oder durchtrennt wird. Zusätzlich dazu kommen noch weitere Untersuchungen, die zwar nicht zwingend notwendig, aber entweder gesundheitlich besser oder angenehmer für einen sind.
Alles in allem habe ich also zugestimmt, die Kosten für die folgenden Behandlungen selbst zu übernehmen:
- Profil- u. Enfacefotographie
- Klinische Funktionsanalyse
- Gelenkbez. Registrierung
- Modellmontage
- Registrierung des Unterkiefer Bewegung
- Splint
- Maßnahmen an Modellen im Artikulator
- Comp. Tomographie im Kopfbereich
- 3d Rekonstruktion
- Lagerbildung
- Impl. Von Knochen
- Knochenspanentn.
- Membrantechnik
Kosten gesamt: 1404€
Nun, da dies geklärt war, ging es orthopädisch weiter. Untersuchungen und Abdrücke wurden gemacht und ein Kostenvoranschlag wurde der Krankenkasse unterbreitet. Diese hat auch nicht lange auf sich warten lassen und die Kostenübernahme mitgeteilt. Daraufhin
ging es nun auch beim Kieferorthopäden los, mit Leistungen die gemacht werden müssen, aber leider leider nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Wichtig zu erwähnen: Ich habe mich für Porzellanbrackets entschieden, da man diese
optisch nicht so deutlich sieht. Alle anderen Leistungen waren nicht für die Optik, sondern (angeblich) gesundheitlich notwendig.
- Porzellanbrackets
- Superelastische Bögen
- Gaumenbogen
- OP-Paket
Kosten gesamt: 1620€
Nachdem ich also auch diese Kostenübernahme absegnete hatte ich langsam schon echt ein schlechtes Gefühl. Da wird behauptet, die Kosten werden übernommen wenn es gesundheitlich notwendig ist. Tatsächlich habe ich aber schon bereits bevor etwas gemacht
wurde zugestimmt,
3000€ selbst zu übernehmen! Ich kann leider auch echt nicht behaupten, dass einem diese Information vorab transparent dargestellt wird. Daher mein Tipp an euch: Informiert euch! Fragt genau, was da an Kosten auf euch
zu kommen. Ansonsten kann es da ein ziemlich böses Erwachen geben.