Die OP und der Aufenthalt im Krankenhaus

Da war er also, der Tag der Operation. Ich wurde im Vorfeld ausführlich informiert, was mich erwartet und worauf ich mich einstellen sollte. Ich kam also am Tag der Operation früh um 6 im Krankenhaus an. Ich hatte einige Sachen dabei und hatte meinen Bart glatt abrasiert – mehr musste ich nicht tun. Mir wurde mein Bett zugewiesen und ich sollte mich schon mal einrichten.

Kurz vor der Operation

Allzu viel Zeit blieb mir nicht bis ich abgeholt wurde zu der ersten Operation in meinem Leben. Es wurde ein Zugang gelegt und ab ging es in den Operationsraum. Ich weiß noch, dass der Anästhesist zu mir meinte, ich soll in Gedanken an meinen liebsten Urlaubsort reisen und von 10 runterzählen. Bei 8 hat es bumm gemacht und ich war weg. Einige Stunden später bin ich in der Intensivstation aufgewacht – Standardvorgehen bei diesem Chirurgen bei beidseitigen Kiefer Operationen.

Meine Nase war voller Watte um das Blut zu fangen, weshalb ich nur durch den Mund atmen konnte. Ich hatte tierischen Durst und war total neben der Spur. Bei meinem Mund habe ich sogar gemerkt, dass ich ihn ein bisschen bewegen konnte aber ich war weit weg davon sowas auch nur zu versuchen. Ein Pfleger kam vorbei und hat mir eine Spritze (ohne Nadel) mit Wasser gebracht. Die sollte ich benutzen, um mir das Wasser in den Mund zu spritzen und so zu trinken. Ich sag euch, das war was…

Später kam auch ein Arzt vorbei um mich darüber zu informieren, dass alles wie geplant lief. Sofern der erste Tag gut verläuft sollte ich tags darauf auch schon die Intensivstation verlassen und auf die normale Station verlegt werden. Der Arzt informierte mich darüber wie wichtig es ist, sowohl wach als auch schlafend nur zu sitzen und nicht zu liegen, da ansonsten zu viel Blut in den Kopf laufen würden. Zusätzlich meinte er auch zu den Schwellungen, dass diese erst mal die nächsten Tage schlimmer werden bis es circa an Tag 4 dann wieder besser wird. Das war auch schon so ziemlich die Visite und weg war er.

Erst als ich gegen Abend langsam mal dringend pinkeln musste kam mir der Gedanke, mich mal im Spiegel anzuschauen. Der Pfleger begleitete mich auf das Klo und meinte auch schon zu mir, ich soll bitte nicht erschrecken. Hier mal ein Eindruck wie man nach so einer OP aussieht:

Tag 3 nach der Operation

Sieht furchtbar aus? Fühlt sich auch in etwa so an. Aber keine Sorge, das war erst der Anfang. Die Nacht auf der Intensivstation war eine einzige Katastrophe. Neben mir lag eine Frau mit starken Schmerzen, die circa so viel bzw. wenig nachts schlafen konnte wie ich. Ich musste im Sitzen schlafen und meine Lippen wurden immer trockener da ich nur und ausschließlich durch den Mund atmen konnte. Ich hatte nonstop Durst da ich nur sehr schlecht trinken konnte und die Hälfte des Wassers ist eh nicht im Mund geblieben. Ach, wollt ihr mal sehen, wie man so isst nach so einer OP? Schaut’s euch an:


Die OP und der Krankenhausaufenthalt – Tag 2

Nach einem wirklich unschönen Tag wurde ich dann am nächsten Vormittag auf meine Station gebracht. Ich konnte mich einrichten und mir wurde der Gefrierschrank gezeigt. Dieser war, neben dem guten alten Retterspitz* auch mein wichtigster Begleiter der folgenden Tage, da dort immer frische Kühlpads lagen. Nachdem ich mich schon in der Intensivstation vor mir selbst erschreckt hatte wurde an Tag 2 nochmal eine Schippe draufgelegt, da die Schwellung da erst richtig los ging. Sowas sieht dann in etwa so aus:

Tag 3 nach der Operation

Wenn ihr euch Sorgen um die Schwellung macht, dann ist die wichtigste Frage: Ist die Operation nur der Unterkiefer oder beide Seiten? Wird auch der Oberkiefer verschoben müssen die Chirurgen eure Lippen sehr weit nach oben ziehen. Das belastet die Nerven neben der Nase und führt zu deutlich härteren Schwellungen als wenn nur der Unterkiefer operiert wurde. Ich hatte auch einen 16 jährigen Mitbewohner, der sich nur den Unterkiefer hat machen lassen. Der sah bei weitem nicht so schlimm aus wie ich!


Ab dann hieß es: Zeit totschlagen. Sorgt unbedingt für Entertainment, da euch sonst furchtbar langweilig wird und ihr euch zu sehr auf euer Gesicht konzentriert. Wenn ihr gerne lest, hier findet ihr die aktuellen Bestseller* bei Amazon. Pflicht ist auch etwas zum streamen, falls ihr noch kein Prime habt, holt es euch unbedingt! Ihr werdet immer wieder was bestellen müssen und seid dann froh, wenn es schnell da ist. Zusätzlich habt ihr Prime Video - hier könnt ihr euch dann interessante Filme/Serien auf euer Handy downloaden. Tut das unbedingt, ich habe wahnsinnig viel Serien geschaut während der Zeit im Krankenhaus - hier findet ihr einen Link dazu*. Für Hörbücher in der Zeit könnt ihr Audible testen* bzw. wenn ihr einfach Ruhe und Musik braucht gibts hier 3 Monate gratis bei Amazon Music Unlimited*.

Im Laufe des Tages kam auch wieder Arzt vorbei um nach mir zu sehen. Er informierte mich darüber, dass ich gut kühlen soll und mir Wickel aus Retterspitz machen soll – die auch stets gut getränkt in diesem mittelmäßig riechenden Zeug sein sollen. Das schöne an diesem Tag: Die Watte kam raus aus der Nase. Die werden dann mit Schwung rausgezogen, was natürlich ein sehr seltsames Gefühl ist erstmal. Dann schiesst auch erstmal das Blut raus und man braucht eine kleine Vorrichtung die das auffängt. Nach einiger Zeit ist es aber schon mal angenehmer, zumindest ein bisschen durch die Nase atmen zu können. Ansonsten gab es die ersten flüssigen Mahlzeiten und ich bekam auch noch (da gab's noch keine Pandemie) einige Besuche am Bett.

Die erste Nacht auf der normalen Station war dann auch schon ein wenig besser – vor allem, weil ich eh sehr müde war und einigermaßen Luft durch die Nase bekam. Im Sitzen zu schlafen ist aber natürlich schon eine sehr merkwürdige Sache. Ich bin schätzungsweise jede Stunde aufgewacht, aber wenigstens auch immer wieder eingeschlafen.

Die OP und der Krankenhausaufenthalt – Tag 3

Tag 3 war so ein bisschen der Start sich an den neuen Zustand zu gewöhnen. Gleichzeitig wurde die Schwellung allerdings noch einmal deutlich schlimmer:

Tag 3 nach der Operation

Das sieht zwar schlimm aus, es fühlt sich aber nicht schlimm an. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt wirkliche Schmerzen! In der Nacht zu diesem Tag hatte ich mir ein Mal Schmerzmittel geben lassen, da es ein wenig unangenehm wurde – ansonsten war die komplette Prozedur aber an sich mit sehr wenigen bis gar keinen Schmerzen verbunden. Sie war nur eben sehr unangenehm. Ansonsten ist an diesem Tag nicht viel passiert. Essen, Netflix, versuchen zu schlafen – und zwischenzeitlich 30 Mal sich neue Kühlpads holen und literweise Retterspitz vernichten.

Die OP und der Krankenhausaufenthalt – Tag 4 und 5

Da ging es auch schon langsam Richtung Ende des Krankenhausaufenthalts. Tag 4 war auch tatsächlich der erste Tag, an dem die Schwellung merklich nachließ:

Tag 3 nach der Operation

Es ist zwar sonst nicht viel passiert, ich merkte aber, dass ich langsam echt nach Hause wollte. Ich konnte das Krankenhaus und vor allem das Klo dort nicht mehr riechen und nicht mehr sehen. Ich habe mich viel mit Serien und YouTube abgelenkt, nur um den Tag rum zu kriegen. An Tag 5 konnte ich es dann auch kaum erwarten. Ich hätte zwar noch Frühstück bekommen, hab aber gesagt ich muss jetzt sofort raus hier und wurde dann schon kurz nach 7 Uhr früh entlassen.


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