Endlich Zuhause
Das Krankenhaus lag nur 15 Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt – trotzdem ließ ich mich lieber von meiner Freundin abholen. Im Auto musste ich erst mal feststellen, dass ein gebrochener Kiefer und das Ruckeln im Auto keine guten Freunde sind. Auf
dem Weg habe ich gleich meine Rezepte für den Retterspitz* und eine Packung Schmerzmittel eingelöst und bin ab nach Hause. Dort angekommen umarmte ich erstmal meine Freundin innig
und legte mich in die Badewanne. Als das heiße Wasser langsam meinen Körper überströmte musste ich mir tatsächlich fast die Tränen verkneifen – da merkte ich dann doch, was für eine Tortour es für mich war und wie glücklich ich war, endlich
daheim in meinen eigenen vier Wänden zu sein. Da bekam ich auch echt Respekt vor den Menschen, die viel länger im Krankenhaus liegen mit viel schlimmeren Problemen als meinen.
Nach dem ausführlichen Bad und frischen Klamotten war ich dann wie ein neuer Mensch und schon wesentlich besser gelaunt. Passenderweise war auch Mittagszeit und ich war ja doch durchaus gespannt, wie es so ist, die von mir im vornherein auserkorene Flüssignahrung zu machen und zu essen. In der ersten Zeit habe ich das Runtime Meal ausprobiert – wenn ihr das auch mal testen wollt, empfehle ich euch dieses hier* zu bestellen, da es keinen Geschmack hat. Da kann man dann gut mit pürierten Früchten oder anderen Geschmäckern variieren. Alternativ gibt es zurzeit auch einen Mix mit vielen Geschmäckern.* Ich hatte zuerst nur fest den Geschmack Erdbeere, der immergleiche Geschmack jeden Tag wird aber leider sehr schnell langweilig. Alles in allem fand ich es geschmacklich sehr gut und war auch erstmal gesättigt. Vor allem war für mich dieses Essen mit einem Strohhalm wesentlich leichter in den Mund zu bekommen.

Nach dem Essen hieß es dann erstmal Kühlung und Retterspitz Wickel tauschen und ab auf die Couch. Ich wollte meiner Freundin so viel erzählen. In der Anfangszeit ist Reden zwar auch möglich, aber furchtbar anstrengend – daher habe ich es oft lieber einfach
gelassen allzu viel zu sagen. Auch ansonsten neigt man automatisch dazu, die meisten anstrengenden Sachen erstmal bleiben zu lassen.
Die erste Zeit
Nach den ersten beiden Tagen zuhause ging auch die normale Arbeitswoche wieder los, in der ich dann tagsüber allein war. Nach nur ein paar Tagen hatte ich schon kaum noch Lust auf das Runtime Meal und brauchte was Neues. Ich habe dann testweise Huel und
Mana (gibt es beides nicht mehr bei Amazon) ausprobiert, um Abwechslung reinzubekommen. Während ich Huel ganz furchtbar fand war Mana sehr gut. Nichtsdestotrotz konnte ich auch nicht
3 mal am Tag Mana „essen". Ich wurde langsam kreativer. In der Früh habe ich angefangen, mir lieber verschiedene Cornflakes in den Mixer zu werfen – im Vergleich zu tagelangem Pulveressen ein Traum sag ich euch. 😁 Mittags gab’s dann einfach
einmal Fertignahrung, also entweder Mana oder inzwischen das Runtime Meal. Wenn es das damals schon gegeben hätte, wäre ich auch froh über YFood* gewesen, das „essen" wir sogar jetzt
manchmal! Zum testen gibt es hier* auch einige Geschmacksrichtungen.
Abends war mir dann aber auch meistens nicht mehr nach Fertignahrung. Hier gilt es, kreativ zu werden! Da ich zum Glück ganz passabel in der Küche bin, habe ich mich anfangs an diversen Suppen versucht. Wichtiger Tipp: Macht euch gleich einen riesigen
Topf davon! Mit so einem Topf hier* macht man sich für einige Zeit nur einmal die Arbeit. Ich war immer froh, wenn ich Abends gesehen hab, dass noch frische Suppe übrig
ist. Neben Kartoffel- und Kürbissuppe hab ich mich da an diversen Kochbüchern bedient, wenn ihr nichts zuhause habt könnt ihr hier* mal stöbern ob ihr was schönes findet. Bei Suppen
mit Inhalt habe ich diese nach dem Kochen einfach nochmal durch den Mixer gejagt.
Ansonsten sieht der Zeitplan in der Krankenzeit sehr entspannt aus. Man muss regelmäßig beim Chirurgen vorbeischauen, der den Stand der Heilung überprüft. Ansonsten gibt es nicht viel zu tun, da man auch ein Anstrengungsverbot hat. Man sollte regelmäßig
spazieren gehen – mehr aber auch nicht, da dies zu anstrengend ist und zuviel Blut in Wallung bringt. Leider wird auch das Schlafen im Sitzen noch lange nicht aufgehoben. Ansonsten solltet ihr euch schon vorab überlegen, wie ihr vorhabt
diese Zeit zu verbringen. Ich bin als Informatiker eh der Typ, der viel Zeit vor elektronischen Geräten verbringen kann. Falls ihr das nicht seid, solltet ihr euch vielleicht jetzt schon ein Hobby suchen 😂 In meinem Tagesablauf war mein
größter Freund meine Playstation* bzw. ja jetzt eine PS5* und mein Fernseher. Wer es noch nicht hat sollte sich
unbedingt einen Amazon Prime* Account zulegen. Den könnt ihr auch erstmal 30 Tage lang testen. Zusätzlich habe ich mir einen neuen PC zusammengebaut
und meine neue Gitarre versucht, besser zu meistern.
Und die Schwellung?
Bereits in den ersten Wochen war superschnell zu sehen, wie die Schwellung besser wird. In dieser Gallery sieht man schön, wie sich mein Gesicht von Tag zu Tag verbesserte:
Ich kann nur immer und immer wieder sagen: Kühlen und Retterspitz, mehr braucht es nicht. So vergingen die Wochen recht schnell muss ich sagen. Man gewöhnt sich einigermaßen an diese Art zu essen und wenig zu sprechen. Man merkt jede Woche, wie die Schwellungen und der Kiefer immer besser werden. Nach den 6 Wochen darf man dann auch das erste Mal wieder feste Nahrung zu sich nehmen – war mir aber egal. Ich habe es nach etwas über 5 Wochen einfach nicht mehr ausgehalten und habe mir was leichtes vegetarisches vom Thailänder geholt. Ich konnte es nicht kauen und habe es dann einfach komplett so wie es war runtergeschluckt – das war vermutlich das beste Essen, das ich jemals hatte. 😂
Rückblickend merkte ich auch, dass das eigentlich schlimme an der Flüssignahrung der Fakt ist, dass diese gefühlt einfach durch den Magen durchrutscht. Man hat schnell keine Lust mehr zu essen, ist aber irgendwie nie so richtig pappsatt. Das wurde mir
gerade klar, als ich das erste Mal seit weit über einem Monat wieder feste Nahrung zu mir genommen habe. In dieser kompletten Zeit habe ich auch über 10 Kilo abgenommen – irgendwas Positives muss es ja haben 😋 Und da waren die 6 Wochen
auch schon so schnell wieder vorbei, wie sie gekommen sind. Alles lief glatt und es ging wieder zurück in die Arbeit.
Das schlimmste geschafft!
Das war sie dann auch, die erwähnenswerteste und auch anstrengendste Zeit vor und 6 Wochen nach der Operation. Wenn es euch jetzt so geht wie mir damals, interessieren euch jetzt noch viele weitere Berichte von anderen Personen und anderen Verläufen.
Welchen Bericht ich damals verschlungen habe war dieser hier:
https://erfahrung-kiefer-op.jimdofree.com
Klickt gerne mal rein, dort lief einiges ein wenig anders als bei mir! Ansonsten geht es jetzt hier weiter mit der Zeit 6 Wochen nach der OP.
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